Drei Jahre Compass-Abenteuer sind vorüber

  • Drei Jahre Compass-Abenteuer sind vorüber

    Gut drei Jahre Jeep-Abenteuer sind vorüber - eine kleine Nacherzählung:

    Hatte im Herbst 2019 einen Compass (Longitude, 120 PS, Diesel, Erstzulassung 08/2018, 136 km (!) Laufleistung) im Auge, aber lange gezögert, weil mir das Duo Fiat/Chrysler so gar nicht zusagt und noch dazu das Auto (damals noch) in Mexiko gebaut wurde. Aber da schwingen natürlich viele Vorurteile mit. - Nach der Probefahrt allerdings war ich sehr angetan: In Natura schaut der Wagen noch besser aus als im Internet (halte ihn nach wie vor für ein optisch sehr gelungenen SUV), das Innenleben ist ebenso hoch attraktiv (sowohl Bedienung als auch Haptik) und er fährt sich hervorragend. Kurzum: Wider Erwarten ein Auto hundertprozentig nach meinem Geschmack.

    Innerhalb von knapp dreieinhalb Jahren musste zwei Mal die Koppelstange ("Stabistange") getauscht werden (einmal auf Garantie), die Ölwanne wurde undicht und schlussendlich war bei 60.000 km und quasi mit Ablauf der Gewährleistung (!) aufgrund eines kapitalen Defekts ein Kupplungstausch fällig. Letzteres hab ich aber nicht mehr machen lassen, sondern den Wagen - mit Verlust! - verkauft.

    Ergibt zwei unübersehbare Probleme: Erstens werden (wie mir im Nachhinein auch Profis und Händler bestätigt haben) bei Jeep Teile von minderer Qualität verbaut (Zitat: "Unter uns Händlern ist der Jeep verpönt ..."), zum anderen fehlt es im nicht allzu dichten Servicenetz an Profiwerkstätten. Die rutschende Kupplung habe ich als Laie nicht erkannt, wohl aber eine Fehlfunktion des Tempomaten, die - wie sich am Ende herausstellte - durch die defekte Kupplung hervorgerufen wurde. In meiner servicierenden Werkstätte habe ich - wie schon gesagt: kurz nach Ablauf der Gewährleistung - darauf hingewiesen, inklusive meiner Vermutung, dass es mit der Kupplung was zu tun haben könnte - die Antwort war: Nix zu erkennen, alles gut. Schon bei der Heimfahrt von der Werkstatt trat das diffuse Problem erneut auf, ich kontaktierte eine andere Werkstatt, wo das Auto schlussendlich 3 Wochen lang (!) sogar im Online-Dialog mit der Jeep-Zentrale in Italien geprüft und kontrolliert wurde - mit dem Ergebnis: "Alles in Ordnung" (und einer Kontroll- und Diagnoserechnung von ca. 800 € ...)

    Ein pensionierter Werkstattmeister sagte mir im Nachhinein, die hätten mich blöd sterben lassen, selbst ein Mechanikerlehrling erkennt eine rutschende Kupplung auf Anhieb. - Jeep bzw. die Werkstätten wollten sich eine Diskussion über Kulanz bzw. eine defekte Kupplung bei 60.0000 km ersparen ...

    Eine fehlerhaft verbaute Anhängevorrichtung, die Probleme und Kosten verursacht hat, erwähne ich jetzt erst gar nicht, zumal da Jeep nix dafür kann.

    Mir hängt die Geschichte noch immer nach, da mir das Auto nach wie vor sehr gut gefällt und es eine Freude war, damit zu fahren, aber in Anbetracht der offensichtlichen Geringschätzung von Serviceleistung und Qualität muss ich sagen: Einmal und nie wieder.

    Mein Compass:

  • Danke für deinen Erfahrungsbericht hier im Forum :023:

    Mein Renegade: Ab Juli 2020 Freddy, MY19 Trailhawk, 170 PS Diesel, Black, Effekt Folierung, Alu Slider von Rocks, Abgedunkelte Scheiben, Aluplatten Eckfenster, Funkgerät Midland 42 DS, AT Grabber T03, AHK, Höherlegung +3 cm (Montage +5 cm), Federnkit von Taubenreuther Eibach , Spurplatten Hoffmann 60 mm, In Planung: Unterfahrschutz vorne von Rocks, ---Von März 2019 bis Juli 2020 Free Willy, Renegade Limited, 140 PS Diesel, Schalter, Höhergelegt und noch einige andere Dinge ;-)

  • Der Vollständigkeit halber sei noch ergänzt: Der Wagen wurde - wie sich erst viel später rausstellte - mit einer defekten Batterie ausgeliefert (konnte nicht über 50 Prozent geladen werden). Auch ein Sensor ("Geber" - verantwortlich für Start/Stopp) musste getauscht werden. - Aber jetzt, glaub ich, hab ich's. :rolleyes:

    Mein Compass:

  • So ein Pech! Da kam ja allerhand zusammen, vielleicht hätte das mit einer besser motivierten Werkstatt alles anders aussehen können.
    Ärger kann es allerdings mit allen Marken und Typen geben. Auch bei Autos made in Germany. Viele Kunden schweigen konspirativ, um die zum Teil überzeichneten Gebrauchtwagenpreise ihrer Premiumfahrzeuge nicht zu gefährden. Der zweite Besitzer hat dann häufig den Ärger am Hals.
    Okay, du warst der Erstbesitzer. So viele Probleme in den ersten drei Jahren sind schon krass!
    Ich wünsche dir mit deinem jetzigen Fahrzeug mehr Glück!