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Autoversicherung: Was sind Regionalklassen und was bewirken sie?

Wer in Deutschland ein Auto oder anderes Fahrzeug versichern lässt, unterliegt je nach Versicherung einer bestimmten Regionalklasse. Diese wirken sich unter anderem auf die Höhe der zu zahlenden Prämie für die Autoversicherung aus. Doch worum handelt es sich eigentlich bei einer Regionalklasse, wie unterscheiden sich diese und sind für Versicherungen verpflichtend?

Mit der Regionalklasse die Unfallgefahr einschätzen

Wie das Wort „Versicherung“ bereits erahnen lässt, geht es auch der Autoversicherung darum, Sicherheiten auszuloten und Gefahren frühzeitig abschätzen zu können. Deshalb werden die einzelnen Regionen und Bezirke innerhalb Deutschlands in Klassen eingeteilt, um zu ermitteln, wie wahrscheinlich ein Unfall ist und welche Kosten dabei im Schnitt entstehen. So kommt es in urbanen Gebieten rund um Großstädte deutlich häufiger zu Unfällen als in ländlichen Gebieten, wo üblicherweise auch weniger Fahrzeuge registriert sind. Anhand von Statistiken werden dann die jeweiligen Regionalklassen festgelegt und je höher die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls ist, desto höher ist letztlich auch die Prämie, die die Autoversicherung verlangt.

Allerdings macht die Regionalklasse allein noch keine teure Versicherung aus, denn auch andere Faktoren, wie die sogenannte Typklasse, die sich auf das konkrete Fahrzeugmodell bezieht, das Alter des Fahrzeugs sowie des Fahrers wirken sich auf den jährlichen Beitrag aus. Dabei spielen auch Umstände wie die Fahrleistung pro Jahr, ein oder mehrere regulierte Schäden oder der kürzliche Erwerb des Führerscheins eine wichtige Rolle.

Regionalklasse bei Voll- und Teilkaskoversicherungen

Neben der verpflichtenden Kfz-Haftpflichtversicherung nutzen auch Anbieter von Teil- und Vollkaskoversicherungen die Regionalklassen zur Prämienberechnung. Hier ist jedoch nicht nur die Unfallwahrscheinlichkeit, sondern auch die Wahrscheinlichkeit eines Diebstahls oder mögliche Unwetter- und Tierschäden ausschlaggebend. Somit kann es vorkommen, dass auch dünner besiedelte Regionen höher eingestuft werden als urbane Gegenden, weil möglicherweise die Anzahl der Wildunfälle besonders hoch ist. Da es sich um variable Faktoren handelt, werden die Regionalklasse jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Im Idealfall können Sie so ganz automatisch bei der Autoversicherung sparen – vorausgesetzt, Ihre Regionalklasse hat sich nicht verschlechtert.

Sind die Regionalklassen bindend?

Für Versicherungen sind die Regionalklassen zwar ein nützliches Tool, daran halten müssen sie sich jedoch nicht. Die Einstufung der Regionalklassen nimmt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vor und gibt diese als Empfehlung heraus. Ein Vergleich hinsichtlich der Regionalklassen zwischen den einzelnen Autoversicherungen kann also ebenfalls hilfreich sein, um bei den Kfz-Kosten zu sparen.