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Jeep Cherokee gebraucht ab welchem Baujahr zu empfehlen?

  • Jeep Cherokee gebraucht ab welchem Baujahr zu empfehlen?

    Moin zusammen!
    Bin neu hier und daher kurze Vorstellung:
    Ich bin auf der Suche nach einem Auto für meine Familie auf den Cherokee gestoßen. Wir haben zwei Babys, wodurch meine E-Klasse Limousine u.a. durch den Gastank im Kofferraum zu klein geworden ist. Außerdem soll meine Frau das Fahrzeug fahren wollen, dies ist bei der E-Klasse nicht der Fall. Der Cherokee scheint zu vereinen, was uns wichtig ist: nicht zu groß, hoch sitzen, Automatik, weiche Federung, niedrige Geräusche, Assistenzsysteme, annehmbare Optik innen und außen, bezahlbar in Anschaffung und Spritkosten.

    Was uns nun leider die (Vor-)Freude trübt, sind die vielen Berichte über Probleme mit dem Automatikgetriebe. Ich hatte eigentlich so etwa 100.000-150.000 km angedacht, was der Gebrauchte auf der Uhr haben dürfte, und wäre davon ausgegangen, dass weitere 100.000-150.000 kein Problem sein sollten. Meine E-Klasse geht schließlich auch auf die 400.000 zu.
    Aber nachdem ich hier sämtliche Getriebethreads durchgelesen habe, glaube ich, dass das so nicht aufgeht. Aber ein Getriebeausfall wäre wirtschaftlicher Totalschaden (keine Herstellergarantie mehr) und ist scheinbar absolut keine Seltenheit.
    Andere Autos sollen auch nicht schlecht sein (zu den o.g. Anforderungen passt auch Volvo XC60 (Federung wäre noch zu evaluieren), Citroen Grand C4 Spacetourer (ja warum kein Van?), Toyota RAV4, ...), die haben sicher auch ihre Probleme, aber keine derartigen Berichte über plötzlichen Reparaturbedarfe i.H.v. >10.000€. Da komme ich doch arg ins Grübeln.

    Ich habe z.Zt. einen schönen Cherokee von Ende 2015 im Auge, mit 2.2 MultiJet II mit 125.000km. Ich habe hier gelesen, dass die Automatik ab MY2016 verbessert worden sei, trifft das auf alle 2.2er zu? Und hat diese "Verbesserung" wirklich etwas gebracht? Ab welchem Baujahr ist also so ein Cherokee zu empfehlen?
    Und wann ist eigentlich der Zahnriemen des 2.2er zu wechseln? Der Händler meinte, erst bei 180.000km, als ich fragte, ob der Riemen bei 120.000km gemacht worden sei.

    Ich freue mich über euren Rat, auch wenn natürlich keiner hier eine Glaskugel hat.
    VG Alex

    Mein Cherokee:

  • Hallo Alex, beim 2.2er sehe ich eher den Turbo als Schwachstelle sowie kann der Motor auch Probleme machen und die häufigen Getriebeschäden wie am Anfang noch aufgetreten sind schon lange kein Thema mehr und nur noch Einzelfälle. Man liest halt im Internet immer nur von Problemen und nicht von denen die keine haben. Selbst bei meinem 2014er ist noch das erste Getriebe drin. Ich denke solche Laufleistungen wie bei deiner E-Klasse mit 400.000 km sind eher nicht drin bei einem Fahrzeug mit Allrad und Differential und anderes ist auch dem Verschleiß unterworfen sowie dem Getriebe egal welchen Baujahres, würde ich es auch nicht zutrauen. Da gab es Streuungen bei der 9Gang Automatik bei den Ausfällen und selbst neue Getriebe nach 2016 bis heute hat es schon erwischt obwohl es verbessert wurde. 180.000 KM für den Zahnriemen klingt ziemlich hoch. Normal denke ich bei 100.000 oder 120.000 empfohlen. Du kannst Glück oder Pech haben mit dem Cherokee, auf jeden Fall sind die Original Teilepreise ziemlich teuer und teilweise mit langen LIeferzeiten versehen. Dafür bekommst Du ein Auto das nicht jeder hat und ziemlich gut ausgestattet ist. Vielleicht gibts zu deinem Wunsch Fahrzeug noch eine Gebrauchtwagengarantie mit dazu vom Händler?

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Seven ()

  • Hallo + herzlich willkommen,

    Hast dich ja schon gut informiert :023:
    Im Prinzip sehe ich das so wie Seven. Die Getriebeschäden waren vor allem bei den ersten Baujahren 2014 / 2015 ein Thema. Das betraf wohl hauptsächlich die Getriebe, die Chrysler mit Lizenz von ZF selbst zusammengedengelt hat. War ein Riesending in Amerika.
    Ab MY 2016 wurde das Problem dann weitgehend gelöst. Klar, Getriebeschäden kann es immer geben, auch bei anderen Herstellern. Die Frage ist aber dann wie der Hersteller damit umgeht. Ein anderes Thema ist die Getriebe-Steuersoftware. Hier gab es auch später mehrere TSB wegen ruckliger Schaltvorgänge (z.B. langsames Rollen vor der Kreuzung). Das wirst du bei der Probefahrt ja merken.
    Ersatzteilpreise im Allgemeinen sind bei Jeep natürlich ein häufiges Ärgernis. Oft müssen komplette Baugruppen getauscht werden. Das kann dann die Preise besonders im Antriebsstrang in astronomische Höhen treiben. Daher auch auf die Hinterachse mal einen Blick werfen. Der Dichtring an den Antriebswellen hinten, besonders links, wird gern mal undicht (falls 4x4).
    Für mich persönlich wäre so 100 Tkm die Obergrenze und ab Baujahr 2016. Aber kommt halt drauf an wieviel man fährt. (Auf die 400 000 einer E-Klasse würde ich allerdings nicht spekulieren ;) ). Überhaupt ist die Verarbeitungsqualität beim Ami-Schlitten mit einem Daimler sicher nicht zu vergleichen (Spaltmaße, gelegentliche Geräusche, Service).

    Alles in allem bekommt man mit dem Cherokee ein bequemes Auto mit amitypisch eher komfotablen Fahrwerk, guter Klimatisierung und ausreichend Platz. Vor allem aber ist es ein individuelles was man nicht an jeder Ecke sieht. :D


    Viel Glück bei der Entscheidungsfindung.
    Wrangler JK Rubicon ++ Mojave Sand ++ MY2016 ++ 2.8 CRD ++ aAHK ++ Radar Renegade AT5 285/70 R17
    Cherokee Trailhawk ++ Brilliant Black ++ Raucherpaket ++ MY2014 ++ 3.2l V6 ++ innerorts / außerorts / kombiniert: 10,7/10,7/10,7 l /100km, 223kg CO2/ km
  • Ich bin nach mehreren BMWs der 5er Klasse (X, GT und Limo) zu Jeep gekommen, weil die mir zu langweilig wurden. Eigentlich sollte es ein Grand Cherokee werden (den KL kannte ich zu diesem Zeitpunkt, Anfang 2015 noch gar nicht), der war meiner Frau aber zu groß, nachdem die Kinder aus dem Haus waren. Womit sie durchaus Recht hatte. Außerdem war mir da das Fahrwerk bei einer Probefahrt zu amerikanisch weich, während der KL da doch schon eher dem BMW-Standardfahrwerk näher kam.
    Also wurde es ein 2015er KL 2.0 Diesel (gebaut noch im November 2014), den wir dann bis zu seinem Verkauf im November 2021 sehr gerne gefahren haben.
    Ich glaube, wir hatten etwas über 60.000 km auf der Uhr.

    Wir hatten keine nennenswerten Probleme, außer dem anfänglichen „Wobbeln“ als Garantiefall.
    Wir waren, auch als verwöhnte BMW-Fahrer, sehr zufrieden mit dem Auto. Nichts hat gerappelt oder geklappert. Alles war sehr solide. Allerdings kam unser Modell auch noch aus dem amerikanischen Stammwerk.

    Wir haben ihn dann relativ kurzfristig verkauft, weil wir nur Euro 5 hatten und in vielen Städten von Fahrverboten bedroht waren. Hinzu kam Corona. Durch viele Online-Veranstaltungen fehlten mir auf einmal - gerade im Winter - längere Strecken und ich bekam Probleme mit dem Rußpartikelfilter. So musste ich gelegentlich sinnlos auf der Autobahn „heizen“, um ihn wieder frei zu bekommen. Ein ökologischer und ökonomischer Irrsinn, aber ich habe nun mal nur 1,5 km ins Büro. Benötige das Auto dennoch, so dass Fahrrad und Mopped gerade im Winter keine Alternativen waren.
    Als sich meine Frau dann im Fernsehen in den voll-elektrischen Skoda Enyaq schockverliebt hat, war es um den KL leider geschehen, obwohl wir ihn heute immer noch in höchsten Tönen loben und ohne den „alten“ Dieselmotor sicherlich immer noch fahren würden.
    Der Cherokee KL ist ein sehr vielseitiges Auto in einer angemessenen Größe für 2-3 Personen und wir waren auch mit der (etwas rustikalen) Verarbeitung und der gebotenen Vollausstattung (mit damals schon sehr zeitgemäßen Assistenten) sowie dem Preis-/Leistungsverhältnis (gilt nicht für die Original-Ersatzteile) immer top zufrieden. In keinem unserer BMWs sahen z.B. die Ledersitze nach Jahren noch so gut aus, wie im Cherokee, wenngleich die Getriebeabstimmung bei den BMWs sicherlich insgesamt spürbar sanfter war.

    Mit dem richtigen Motor würde ich den KL (selbst mit MY 2015) grundsätzlich jederzeit wieder fahren, wenngleich wir uns jetzt keinen Verbrenner mehr kaufen würden, nachdem wir uns mit unserem Enyaq 4x4 und dem „tanken“ mittels PV-Anlage vom Dach endgültig mit der E-Mobilität und deren vielen Vorteile angefreundet haben.
    2015er Cherokee Limited, Vollausstattung, PRIVAT VERKAUFT am 7.11.2021!
    Ich war immer top-zufrieden mit unserem Indianer und bin ausschließlich aus Vernunftsgründen (extrem viele Kurzstrecken) auf ein 4-WD-E-Mobil umgestiegen, zumal ich nur Euro V hatte und nicht mehr in jede größere Stadt fahren durfte.

    Unser Neuer: Škoda Enyaq iV 80x Sportline (Voll-Elektrisch mit 4WD, 265 PS)
    Wallbox 11 kW von Elvi (NL), gespeist von einer eigenen PV-Anlage mit 10 kWp

    Mein Cherokee: 2015er Cherokee Limited, granite-crystal, 170 PS Diesel, 9-Gang-Automatik, AD I, Navi-& Soundpaket, Fahrassistenz- und Winterpaket., Nappaleder in schwarz

  • Wir haben einen 2014er als 3.2 Benziner.
    Mag den Wagen solange er läuft, aber wenn es anfängt zu zicken und man auf eine Werkstatt angewiesen ist, kann es ungemütlich werden.
    Mit fast 150tkm hat das Getriebe noch keine Probleme gemacht.

    Man sollte aber bedenken:
    • Es gibt meist nur wenige Jeep-Händler/Werkstätten in der Nähe.
    • Die Ersatzteilkosten sind teilweise gesalzen (u.a. Bremsen).
    • Wie bei den meisten Herstellern geht Austausch vor Reparatur (gerade auch bei Getriebe).
    • Auf ein Ersatzteil mal ein paar Wochen oder gar Monate warten, ist durchaus drin. (Nach einem Marderschaden sollte der KL 3 Monate auf das Ersatzteil warten - also stillstehen. Zum Glück besann sich die Werkstatt auf ein Schweißgerät und der Wagen war nach 2 Tagen wieder fahrbereit)
    • Bei älteren KL sind auch NAVI-Updates nervend (Stick-Lösung mit veraltetem Datenmaterial)
    ZF hat sich lange gesperrt auch die in Lizenz gefertigten Getriebe anzufassen. Hatte da vor Jahren einen guten Draht zu ZF Holzwickede (Dortmund) mit einem BMW und bekam auf Anfrage für den KL jedoch eine Absage. Doch neulich las ich hier, dass auch ZF sich heuer der Getriebe annimmt (?!). ZF Holzwickede war seinerzeit beim BMW eine Empfehlung auch mal ein Getriebe überholen zu lassen (kostete 2014 lohnende 540 Euro).
    Gerade beim Getriebe gibt es auch Guru-Werkstätten, die einfach reparieren, was repariert werden kann ...

    Mein Cherokee: KL, 3.2, AD I, Limited - Prins VSI 2.0

  • Dann würde er doch nicht nach einer Laufleistung ab 100000-150000 suchen. Wenn er viel mehr Geld zur Verfügung hätte

    Mein Compass: Jeep Compass S 1,3 DCT 150 PS MY 2020 Erstzul.04.2021 Cranite Crystal Metallic / Dach Schwarz ,Binker und Tagfahrlicht vorne gegen ein neues System mit Leds gewechselt . Vorne einen Rammschutz angebracht

  • Fazit meines 2016er KL mit 4x4 und 2,2 Diesel: es passt einfach. Wenn man im Winter bei Schnee einmal mit Allrad gefahren ist, möchte man nichts anderes mehr.
    Pro: bisher keinerlei Probleme bei 80000 gefahrenen km. Etwas knarzen tut meiner nur im Bereich der Rücksitzbank ab/zu.
    Niedriger Verbauch, ich bin im Schnitt bei 7,3 l/km (Stadt/Land Mix). Bei langen Autobahntouren geht er bis auf 6,5 runter wenn man nur 120 fährt.
    Da der Motor ein Fiat Multijet-Diesel ist, wird er schon recht langlebig sein (ist ja wohl auch seit Jahrzehnten in diversen Fiat Campern/ Ducatos etc eingebaut).

    Kontra: Dauer der Ersatzteillieferungen. Preise der Ersatzteile (kann man aber teilweise gegensteuern, siehe Bremsentread hier im Forum).
    Allrad hat irgendwann seinen Preis, wenn etwas kaputtgeht.

    Zahnriemen ist übrgens bei 120000 fällig oder spätestens nach 6 Jahren, je nachdem was eher eintritt.
  • Compass 1964 schrieb:

    Dann würde er doch nicht nach einer Laufleistung ab 100000-150000 suchen. Wenn er viel mehr Geld zur Verfügung hätte
    Das stimmt natürlich, aber ich stand kurz vor einem Grand Cherokee WJ mit 200.000 und hab mich dann für eine Finanzierung eines Neuwagen entschieden.
    Man sollte breite Ideen am Anfang haben, einfach mal alles durchdenken (und rechnen)

    Mein Cherokee: Trailhawk 2019, 2.0 Hurricane, Falken Wildpeak AT3WA

  • Moin!
    Sorry für die späte Antwort. Ich dachte, ich würde per Mail benachrichtigt werden, habe es aber wohl nicht richtig konfiguriert, dazu der Familienstress (Frau Zahnwurzelentzündung, Kinder kriegen Zähne, …)
    Ich freue mich auf jeden Fall über die fundierten und ausführlichen Antworten!

    Der Händler hat sich leider nicht wie verabredet auf meine Mail gemeldet, denn nach einer Gebrauchtwagengarantie hatte ich dort auch schon gefragt. Der Jeep ist aber in unserer Fahrzeugauswahl auch etwas nach hinten gerückt. Am Mittwoch sind wir ein Volvo XC60 und ein Citroen C4 Grand Picasso probe gefahren. Der C4 hat uns am besten gefallen. Die im ersten Post erwähnten Anforderungen werden voll erfüllt, dazu soll der 150PS Diesel unzerstörbar sein und die Aisin-Automatik unproblematisch. Außerdem bekommen wir den Zwillingskinderwagen im Ganzen hinten rein + Koffer, beim Jeep wäre bestimmt der ein oder andere Klappvorgang am Kinderwagen nötig gewesen und eine Dachbox für Urlaubsfahrten.

    Eure Erfahrungen bezüglich Ersatzteilpreise und Lieferdauer, sowie der doch vorhandenen Anfälligkeit bei dem angepeilten Kilometerstand bestärken mich in der Entscheidung. Jeep wäre schon toll, gar keine Frage, vielleicht mal um meine E-Klasse abzulösen (dann aber den Grand Cherokee), im Moment brauchen wir aber ein Auto mit weniger Risiken.

    Also dann - guten Rutsch und würde mich freuen, in ein paar Jahren vielleicht doch noch einmal in diesem Forum aktiv zu werden ;)

    Mein Cherokee:

  • Na das nenne ich doch mal eine Korrekte Antwort bzw. Aussage. Allerdings kam das Wort Kinder ({Zwilling :) :023: }Wagen ) in deinem ersten Beitrag nicht vor. ?( Da hätte dir jeder sagen können, dass du im Cherokee die Sitze umklappst den Wagen und Kinderzeugs reinstellst und dann is der Indianer Voll :D

    Der C4 Grand Picasso ist genau die richtige Wahl, würde ich sagen. Wenn die Zwillinge dann auf "Abenteuer" wollen können wir uns ja wieder sprechen aber dann wahrscheinlich eher elektrisch ;)

    Mein Cherokee: 2.2 Limited ADII MY2017