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Ölwechsel beim Cherokee

  • Ölwechsel beim Cherokee

    Ich habe heute in einer freien Werkstatt einen Ölwechsel mit Filter durchführen lassen. Das wurde gleich gemacht, so dass ich die Gelegenheit hatte dabei zuzusehen. Was für ein Drama. Aber im Einzelnen:
    Die Motorabdeckung und der Einfüllstutzen wie gewohnt einfach und problemlos. Aber das war dann auch das einzige Einfache. Um an die Ablaßschraube zu kommen, muss man doe Motorkapselung komplett abbauen. Man merkt, wenn jemand etwas mit Sinn und Verstand konstruiert oder baut, bei meinem Omega war in der Motorkapselung eine etwa 20 cm große Klappe eingebaut, so konnte man das Öl ablassen ohne alles abzubauen. Lang ist es her.
    Zur großen Freude des Mechanikers nur eine Sorte Schrauben, habe ich auch schon anders erlebt. Das war dann auch die einzige Freude die er am Cherokee hatte. Der Ölfilter, vorne rechts, über einem Querlenker, über der Antriebswelle, etwas zurückgesetzt unter einer schwarzen Kappe. Nicht nur schwer zu finden sondern auch schwer zu erreichen. Vielleicht gibt es ja dafür ein Spezialwerkzeug? Natülich ist der Filter liegend eingebaut, so dass Restöl über die Antriebswelle, Querlenker und der einen oder anderen Leitung an vielen Stellen heruntertropft. Wenn ich böse wäre würde ich sagen, das muss deutsche Ingenieurskunst sein. In direkter Linie -satellitengestützte LKW-Maut Erfassung - BER - und eben dieser Motor. Amerikanisch kann das auch nicht sein, denn die Amis sind für einfach Lösungen bekannt. Aber nein es ist ja ein italienischer Motor und die Italiener haben nun mal schlankere Finger, wir kennen das von Alfa und Fiat. Gewiss, dieser Motor ist nicht für dieses Fzg entwickelt worden aber so etwas anzubieten empfinde ich schon als recht unverschämt. Meiner Meinung nach ist das sehr weit von einem JEEP entfernt. Der ist robust, einfach und praktisch.
  • Das will ich gerne glauben. Möglicherweise sieht das beim 2Ltr-Motor auch schon wieder ganz anders aus. Leider achtet man beim Kauf eines Fzg nicht auf solche Details, der irgendwann fällige Wechsel des Ölfilters muss ja nun auch wirklich nicht kaufentscheidend sein. Aber diejenigen die so etwas konstruieren können wirklich nicht von guter handwerklicher - geschweige denn von guter Ingenieurskunst sprechen. Hingefuscht würde es eher treffen.
  • HJP schrieb:

    Das will ich gerne glauben. Möglicherweise sieht das beim 2Ltr-Motor auch schon wieder ganz anders aus. Leider achtet man beim Kauf eines Fzg nicht auf solche Details, der irgendwann fällige Wechsel des Ölfilters muss ja nun auch wirklich nicht kaufentscheidend sein. Aber diejenigen die so etwas konstruieren können wirklich nicht von guter handwerklicher - geschweige denn von guter Ingenieurskunst sprechen. Hingefuscht würde es eher treffen.
    Nachvollziehbar und als Kritikpunkt absolut angebracht.

    Nur werden Fahrzeuge in erster Linie von ganz normalen "Usern" gekauft. Leute die sich in das Auto setzen und es fahren. DIY-Wartung steht zumeist nicht auf dem Programm, wobei es diese Klientel natürlich auch gibt.

    Was ich damit sagen will:
    Kaum ein Laie hat die Chance ein Fahrzeug daraufhin abzuscannen, um sich daraufhin dann ein Urteil zu erlauben, ob/wie/was evtl. suboptimal konstruiert wurde und sich bei Wartungsarbeiten als zumindest "hinderlich" erweisen wird.

    Das ist wohl etwas, mit dem das Gros von uns leben muß.

    VIELLEICHT ist Jeep aber auch so etwas wie ein Trendsetter für die Werkstatt-Branche? Im Hinblick auf die nahende Elektromobilität, die die Fahrzeuge voraussichtlich immer wartungsärmer machen wird:

    1. Solange es noch geht, schreibt Jeep zumindest beim Pentastar V6 und 2.0l T-GDI ultra-kurze Wartungsintervalle vor --> die Werkstatt freut sich über eine höhere Auslastung, weil der Kunde - zumindest innerhalb der ersten 4 Jahre (Garantie) öfters kommen muß, will er seine Garantie nicht auf's spiel setzen.

    2. Durch - im Sinne einer größtmöglichen Wartungsfreundlichkeit - suboptimale Konstruktionen wird dafür gesorgt, dass Arbeitsschritte längern dauern. Der Mechaniker bleibt länger mit den Arbeiten beschäftigt, weil sein Aufwand höher ist. --> die Werkstatt freut sich über längere DLZ

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von smokeybear ()

  • @smokeybear Den threat mit den kürzeren Ölwechselintervallen habe ich auch gelesen. Manche Maßnahmen sind wirklich merkwürdig. manchmal ist es aber auch nur ein persönliches Empfinden. Mir sind 20Tkm/1 Jahr für den Intervall entschieden zu lang. Mein Ziel ist so bei 10-15Tkm 1/2 Jahr den Wechsel durchzuführen.
    @andiausHN Ich bin es gewohnt, meinen "Kram" mit in die Werkstatt zu bringen. Wenn man ein Fzg hat, das nicht dem mainstream entspricht ist man auch in der Werksatatt dafür dankbar. Steht halt auf der Rechnung, dass man die Brühe des Kunden eingefüllt hat. Was die Viskosität 0W30 anbelangt, hatte der Mstr tatsächlich Zweifel. Aus seiner Sicht zu dünnflüssig. Er würde 5W30 empfehlen. Aber... eigentlich soll man ja der Herstellerfreigabe folgen. Ich werde da noch einmal recherchieren zumal ich 5W30 gut 10 Jahre in meinem Jag eingefüllt habe.
    @Toy4ever Wie wahr, aber genauso bescheiden war das Reserverad unter dem Kofferraumboden. Im Motorraum hat den Vorteil, dass das gewechselte Rad sofort den richtigen Grip hatte, weil schon vorgewärmt. :P
  • HJP schrieb:

    @andiausHN Ich bin es gewohnt, meinen "Kram" mit in die Werkstatt zu bringen. Wenn man ein Fzg hat, das nicht dem mainstream entspricht ist man auch in der Werksatatt dafür dankbar. Steht halt auf der Rechnung, dass man die Brühe des Kunden eingefüllt hat. Was die Viskosität 0W30 anbelangt, hatte der Mstr tatsächlich Zweifel. Aus seiner Sicht zu dünnflüssig. Er würde 5W30 empfehlen. Aber... eigentlich soll man ja der Herstellerfreigabe folgen. Ich werde da noch einmal recherchieren zumal ich 5W30 gut 10 Jahre in meinem Jag eingefüllt habe.
    Vermutlich bezieht sich die Aussage mit dem "mitgebrachten Kram" auf freie Werkstätten, die mit der "Materie Jeep" nicht vertraut sind?

    Eine Vertragswerkstatt muß schon wissen, welches Öl ein Cherokee KL 2,2 Diesel benötigt und sollte es entsprechend auch vorrätig haben. Schließlich fahren ja auch mehr als 10 solcher Cherokees in Deutschland. Der Cherokee ist kein Mainstream, aber auch längst kein Exot.

    Ich kenne es mit dem "mitgebrachten Kram" eher anders:

    Die Werkstatt ist nicht begeistert, wenn der Kunde alles mitbringt. Diese Erfahrung bezieht sich auf Vertragswerkstätten.

    Ich kann akzeptiere das auch. Schließlich bringt man das rohe Schnitzel auch nicht mit ins Restaurant, um es dort in der Küche zubereiten zu lassen.

    Abgesehen davon geht es beim Öl nicht alleine um die richtige Viskosität, sondern zusätzlich auch um die Einhaltung bestimmter Herstellernormen. Das ist nochmal ein Thema für sich.

    Im Garantiefall möchte ich dem Hersteller auch keine Tür zur Anspruchs-Abweisung öffnen, weil sich hinterher womöglich nicht zweifelsfrei nachweisen läßt, dass das vom Kunden mitgebrachte und durch die Werkstatt wunschgemäß eingefüllte Öl auch tatsächlich das Richtige gewesen ist.
  • Stimmt. Meine Vertragswerkstatt ist mir für einen einfachen Ölwechsel zu weit entfernt. Im April bin ich auch mit der Anschlußgarantie durch und der Illusion, dass danach vielleicht nocht etwas auf Kulanz geregelt werden könnte, gebe ich mich nicht hin. Außerdem fällt mir keine Arbeit ein, die nur von einem JEEP-Mechatroniker erledigt werden kann. Selbst das oft erwänte Spezialwerkzeug ist kein Grund. Da ruft Meister seinen Meisterkollegen an und schon wäre auch das Problem gelöst. So selbst erlebt.