wir haben uns ja bekanntlich einen Trailhawk zugelegt, >> und wie man in meiner "ich bin neu hier" Vorstellung lesen kann habe ich einen leichten Putzfimmel
In diesem Beitrag schreibe ich über Heißdampf Druckreinigung, Lackreinigung mit dem Clay Bar, Lackpolitur und Lackversiegelung - als wen das interessiert gerne weiter lesen.
Das Fahrzeug war top, dennoch bleibt kein Auto auf dem Hof verschont, also hat der Traili eine komplette Tiefen-Reinigung erhalten. Ganz ohne Chemie. Dazu war ich bei einem befreundeten Aufbereiter der einen Hochdruck Heißdampfreiniger hat. Das hat den großen Vorteil, dass ohne Chemie und mit sehr wenig Flüssigkeit gearbeitet wird. Weiterhin schont diese Art der Reinigung die Bauteile und auch die elektrischen Verbindungen. Ich bin jedesmal überrascht wie "todesmutig" manche Ihren Motorraum mit dem Hochdruck Kärcher unter Wasser setzen. Da gehört meiner Meinung nach viel Gottvertrauen dazu kann man machen...
Also, soviel dazu, was wird gemacht? Das Gerät baut einen Wasserdampf bis zu 160 °C mit ca. maximal 8 bar Druck auf (soviel wird aber hier nicht angewendet). Alle zu reinigenden Stellen werden dadurch nicht nur porentief sauber, sondern beim Reinigungsvorgang werden gleichzeitig 90 Prozent der vorhandenen Keime und Bakterien beseitigt. Das funktioniert Außen und Innen und auch im Motorraum. Die 160 Grad enstehen an der Spitze der Düse, nach 30 cm kann man die Hand davor halten, dann ist es warm, aber man verbrennt sich nicht. Man kann also die Wirkung über den Abstand "variieren".
Bsp. beim Teppich geht man "näher" ran bei Bauteilen die Hitzeempfindlich sind, oder genrell nicht gut auf Feuchtigkeit reagieren etwas Abstand. Es ist eine "neblige" Angelegenheit Ein Microfaser zum direkten Nachwischen ist sehr hilfreich. Aber keine Angst, da kommen keine Liter raus. Aber Feucht ist es trotzdem...
Im Motorraum funktioniert es ebenfalls sehr gut, vor allem weil der heiße Dampf Öl, Fett und Harz sehr gut anlöst und man nach dem Bedampfen sehr gut mit dem Microfasertuch nacharbeiten kann. Aber Achtung! Es gibt Bauteile die durchaus eine Fett oder Ölschicht haben sollten, also im Bereich Motor es den Profis überlassen oder genau wissen "was und was nicht".
Auf dem Lack kann man es ebenfalls gut einsetzen, es löst hervorragend organische Rückstände an, also z. Bsp. Insektenreste, Baumharz etc. Das Einzige was nicht funktioniert hat waren Teerrückstände im unteren Bereich der Radläufe.
Da kommt dann ein Klassiker zum Einsatz. Knetmasse - neudeutsch Clay Bar (also im wörtlichen Sinn Lehmklumpen) Diese Masse wird mit viel Gleitmittel auf dem Lack mit leichten Druck darübergezogen und er nimmt Verunreinigungen auf und schließt sie in der Masse ein. Es ist schon zeitlich Aufwand für ein ganzes Auto, aber nach einer Stunde hat man alle Kontanimierungen auf dem Lack runter und damit die Grundlage geschaffen für eine gründliche Lackreinigung. Wir haben dann mal den ganzen Wagen gemacht, wenn man schon trocken steht dann lohnt sich der Aufwand.
Ab hier kommt jetzt CHEMIE zum Einsatz, am Lack geht es nicht ohne!
Und darum ist das wichtig den Lack vorzubereiten. Wenn man den Lack vorher nicht von den groben Verunreinigungen befreit, poliert man mit dem Lackreiniger den Dreck mit ein, entweder bleibt er im Lack oder der geht dann irgendwann auch runter, aber man poliert länger und tiefer als man muss. Dei meisten Aufbereiter in den Autohäusern nutzen eine "scharfe" Politur. Die macht den Lack runter, er ist dann zwar glatt wie Baby Popo, aber die Deckschicht wird sehr dünn und wenn dann noch eine Versiegelung fehlt ist das wie Gesichtsreinigung mit Seife ohne Hautcreme. Nicht gut. Der Lack ist dann nicht mehr widerstandsfähig. Also obacht.
Da der "Freundliche" schon mit einer "heavy cut" Politur vorgearbeitet hat (nur mal eben das Dach vergessen, oder naja, der Kunde sieht's ja nicht) wurde das Auto komplett mit einer ganz leichten abrasiven Politur nach dem Clay Bar Knetdingsbums bearbeitet. Auf dem Dach war allerdings das komplette Programm notwendig nun ja.
Ergo nach dem Clay Bar dann 1x heavy Cur Politur, dann 1x medium cut und als Finish 1x Ultra Fine Cut, Swirl Remover & Ceramic Sealing als Versiegelung des Lacks.
Übrigens, der Lackauftrag auf dem Trailhawk ist recht gut, man hat nicht am Klarlack gespart was eine Aufbereitung zumindest nicht schwerer macht solange die Kratzer nicht alszu tief sind. Auf dem Bild ist links die Versiegelung (die einige Minuten einziehen muss, neudeutsch "curing" oder aushärten.
Und während die Versiegelung aushärtet kann man sich ja an die Details machen, werden oftmals vergessen, finde ich aber immer schön wenn auch die Kleinigkeiten sauber sind. Daher mit etwas Sidol oder Metallreiniger die Endrohre sauber gemacht. Die sahen echt mies aus, aber wurden wohl auch niemals nie angefasst. Wer wie wir hartnäckige eingebrannte Rückstände am Endrohr hat kann übrigens sehr gut Stahlwolle verwenden (ja die zu Töpfe reinigen) die greift mit etwas Flüssigkeit das Metall nicht (so stark) an und die eingebrannten Rückstände gehen gut weg. (immer mal wieder zwischendrin das Ergebnis kontrollieren!) Dann sieht das nachher so aus:
Wenn die Versiegelung ausgehärtet ist dann gilt es nur noch die angtrockneten Rückstände mit einem sauberen Microfasertuch auspolieren. Fertig
Demnächst gibt's noch einen Thread zur Leder-Reinigung und UV Schutz Versiegelung.
Wer Fragen hat darf gerne Fragen, ich versuche dann zeitnah zu antworten, ich bin kein Aufbereiter, ich habe also noch einen Job und versuche dann Abends zu antworten nach dem normalen Arbeitsalltag
Mein Cherokee: 3.2l Pentastar Trailhawk Dt. Auslieferung