Ich hatte jetzt die Möglichkeit, mich ausführlich mit einem MY19 Cherokee zu befassen. Es fällt gleich auf den ersten Blick auf, dass die Spaltmaße für amerikanische Verhältnisse sensationell gleichmäßig sind. Das setzt sich auch im Innenraum weiter fort, sämtliche Einsätze und Blenden sitzen perfekt, die Ziernähte laufen schnurgerade und sind sauber ausgeführt. Der Cherokee hatte bis dato schon 18.000 Meilen gelaufen, trotzdem findet man kaum die bekannten Knautschfalten im Leder. Den optischen Qualitätseindruck könnte man fast in einer neuen Dimension einordnen, wenn nicht, ja wenn das bekannte Thema Tankklappe nicht wäre. Wie man die Tankklappe bündig zur Karosserie einbaut, das werden sie bei Chrysler wohl nicht mehr lernen.

Bei der Probefahrt gab es dann den nächsten Wow-Effekt: Das 9-Gang Getriebe ist in der 3. Generation nun endlich in der Lage, auch die Gänge 1-5 sauber und ohne zu bocken durchzuschalten. Gleiches gilt für die Hinterachse, auch hier ist nichts zu hören oder zu spüren. Ansonsten zeigt sich beim Fahren das gewohnte Wohnzimmer-Feeling, alles da, alles passt, die perfekte Ergonomie ist immer noch genauso vorhanden. Was ebenso positiv auffällt, es scheint so gut wie nirgends der Rotstift angesetzt worden zu sein. Was man einzig nicht mehr findet, ist der vormals viel gepriesene Cargo-Management Bügel im Kofferraum. Ab und zu war der ja mal ganz praktisch, um Einkauftüten daran zu hängen. Dafür bringen die neuen LED-Scheinwerfer einen riesen Mehrwert, das Licht ist hammermäßig gut.

Fazit: Der Haben-Will-Faktor ist bei mir wieder größer denn je. Gegen den neuen Cherokee fällt der Compass schon in allen belangen deutlich ab. Nun müsste es den Cherokee nur wieder für einen angemessenen Kurs zu leasen geben.......

Darum hatte ich es ja auch so geschrieben, dass es das nicht mehr gibt.

Also, das Killer-Feature war das nun auch nicht unbedingt. Groß weinen über den Verlust würde ich jetzt nicht.

Extrem zurückhaltendes (schlechtes) Marketing --> Schwacher Bekanntheitsgrad

Der Deutsche neigt auch weiterhin zu "Bewährtem" (sprich: Deutschem)

Verkaufen möchten sie den schon, aber mangels Nachfrage nicht nach drei Jahren wieder zurückbekommen. Darum gibt es für den KL beim Leasing nur Abwehrangebote.

Toy4ever schrieb:

FranklinFlyer schrieb:

Den will man offenbar nicht verkaufen.

Verkaufen möchten sie den schon, aber mangels Nachfrage nicht nach drei Jahren wieder zurückbekommen. Darum gibt es für den KL beim Leasing nur Abwehrangebote.

Zum Thema Leasing oder Finanzierung kann ich nichts beitragen.

Zum Thema Listenpreise:
Die sind - ganz allgemein - irrelevant. Es handelt sich dabei um Fantasiepreise, die ohnehin niemand nur annähernd bezahlt. Egal, welches Fabrikat. Entscheidend sind die Strassenpreise. Und da gibt es mehrheitlich gute bis sehr gute Angebote für den Jeep.

Setzt beispielsweise mal die Strassenpreise für einen 270PS Benziner Cherokee (Ausstattungslevel ist dabei halbwegs vernachlässigbar) in den Kontext zu Preisen für ähnlich motorisierte und - annähernd - ausgestattete BMW X3 30i oder Audi Q5 45 TFSI oder Mercedes GLC 300. Ihr werdet schnell feststellen, dass deren Strassenpreise deutlich höher liegen. Und wenn Ihr dann noch mal etwas genauer hinseht, stellt Ihr zudem fest, das es einer Vielzahl der Angebote immer noch an Ausstattungsmerkmalen fehlt, die man in dieser Klasse eigentlich längst als "Standard" erwarten würdet.

Also am (Strassen-)Preise liegt es eher nicht.

smokeybear schrieb:

Zum Thema Listenpreise:
Die sind - ganz allgemein - irrelevant

Das sind sie definitiv nicht, da sie die Basis zur Berechnung des geldwerten Vorteils bei Firmenwagen darstellen. In der Klasse des Cherokee kannst du davon ausgehen, dass rund 80% der Fahrzeuge als Firmenwagen zugelassen werden. Der Listenpreis bekommt damit eine sehr große Relevanz.

Im Kontext zum Firmenwagen wirst Du sicher recht haben. Den Aspekt hatte ich nicht im Blick.

Ich korrigiere mich insofern gerne, als das ich meine Aussage zum "irrelevanten Listenpreis" auf die Sicht eines Privat-Käufers für private Zwecke beschränke. Ich glaube, dann haben wir's ...

Alles gut.

Kann ich verstehen. Da findet die Marken-Leidenschaft - als Firmenwagen-Berechtigter - alsbald ein Ende.

Dann muß man eben klare Kante zeigen, sich von der Marke Jeep verabschieden und sich dann einer der eher "gängigen" Marken zuwenden. Der Markt bietet ja durchaus mehr, als nur Jeep.

Denkbare Alternative:
Man verzichtet auf einen Firmenwagen, handelt - statt dessen - mit dem Chef eine moderate Gehaltsaufbesserung aus und kauft sich den Jeep zu durchaus günstigen Kursen privat.