nach nun vier Wochen und knapp 2000 gefahrenen Kilometern mit dem Jeep Renegade MY19 Turbo-Benziner mit 111 kW/150 PS und DSG ein "kurzes" Feedback von mir:
Übergabe:
lief äußerst nett bei meinem Freundlichen (Familienbetrieb) ab. Da wegen Familienzuwachs des Verkäufers der Übergabetermin zweimal kurzfristig jeweils um einen Tag verschoben werden musste, hat er die Anmeldekosten komplett übernommen – inkl. zwei neuer Kennzeichen (wir haben unser altes Kennzeichen vom alten auf den neuen Übernommen). Dafür schon Mal Daumen hoch!
Auch die eigentliche Übergabe war dann sehr angenehm, familiäre Atmosphäre, aber das wussten wir eh, da wir schon zwei Fiat Panda beim gleichen Händler gekauft haben. Wir durften den Wagen selbst enthüllen, Verkäufer hat Video und Fotos gemacht…Alles top.
Erster Eindruck:
Optisch ist er – insbesondere die Farbe Weiß in Verbindung mit dem „BlackPack“ (z.B. schwarze 18“ Felgen) und schwarzem „MySky“ Schiebedach - ein „Schmankerl“. In Natura ist das noch beeindruckender, als auf den Fotos aus dem Konfigurator ohnehin. Durch den Motorhaubenaufkleber und die Army-Sterne auf den Türen, ist er für uns nun optisch perfekt. Sonst macht er – auch innen - einen hochwertigen Eindruck. So kleine „Gimmicks“ wie den kleinen, „zu Berg“ fahrenden Willys im rechten unteren Eck der Frontscheibe auf der Beifahrerseite, den Troll(?)/Yeti oberhalb des Heckscheibenwischers in der Heckscheibe, das Jeep-typische Kühlersymbol in den Heckleuchten, der Heckklappe innen und auf beiden Seiten der Rückspiegelhalterung finde ich sehr ansprechend und sehr „anheimelnd“. Insgesamt sticht er halt wohlwollend aus dem rundgelutschten Einheitsbrei der SUV´s hervor. Aber klar, das ist Geschmackssache.
Innen sehr gutes Raumgefühl, gute Rundumsicht und „wie zu Hause im Wohnzimmer“.
Motor:
Ja, ich bin kein Freund des ständigen Downsizings der Motoren. Ja, ich hätte mir für den Renegade lieber einen V6 im Bereich 2,5 Liter Hubraum aufwärts gewünscht. Gibt es aber aus verschiedenen Gründen nicht. Der von uns gewählte 150 PS Turbo-Benziner mit gerademal 1334 ccm macht aber, was er soll. Er bewegt den Renegade vorwärts. Er lässt sich entspannt fahren, bei Bedarf und „Gaspedal auf Bodenblech“ bewegt er sich sogar einigermaßen flott vorwärts. Aber der Renegade wurde ja auch nicht gebaut, um Rennen zu gewinnen. Angenehm haben mich der leise Motor und/oder die gute Dämmung überrascht. - „Schatz, ist der Motor schon aus…?“. Lediglich beim voll Beschleunigen wird er recht laut.
Spritverbrauch:
Ja, der Renegade hat einen Luftwiederstand wie ein Kleiderschrank. Ja, er ist nicht der leichteste. Und ja, die italienischen Motoren sind nicht gerade als Spritsparwunder bekannt.
Trotzdem ist mir der Durchschnittsverbrauch von knapp 8 Liter/100 km einen Ticken zu hoch. Mit Wohnwagen wird es dann ganz dramatisch: um die 14 Liter. Aber okay. Ich komme von einem 2,0 Liter Turbo-Diesel mit 140 PS in eine Peugeot 508 und einem Spritverbrauch von durchschnittlich knapp über 4 Liter. Da sind natürlich Äpfel mit Birnen verglichen. Das die im Prospekt angegebenen 6,4 Liter nicht erreichbar sind, war klar und ist ja bekanntermaßen nicht nur bei Jeep so.
Getriebe:
Das DSG macht, was es soll. Auch wenn gerade im kalten Zustand ab und ein leichte „Ruckeln“ wahrnehmbar ist. Legt sich aber schnell und stört mich persönlich nicht wirklich. Klar, es gibt Fahrsituationen, da „interpretiert“ das Getriebe das Geschehen „falsch“. Aber nicht dramatisch und ist im Ernstfall problemlos mit dem manuellen Schalten behebbar.
Fahrassistenzsysteme:
Lane Sense:
In der Stadt und auf der Landstraße für mich relativ nutzlos. Auf der AB – vor allem auf langen Fahrten mit Wohnwagen hintendran - absolut sinnvoll und für mich ein „Mehrwert“. Gut finde ich auch, dass man es dauerhaft ausschalten kann. Auch bei Neustart des Fahrzeugs ist der alte Zustand aktiviert. Auch schön: die Intensität lässt sich dreistufig einstellen.
Start&Stop:
Da bin ich zwiegespalten. Einerseits finde ich es gut (bei längerem Anhalten: Stichwort Umwelt) andererseits auch nervig, wenn es wegen z.B. einer Sekunde (Beispiel: Stoppstelle) ausgeht. (Stichwort: Verschleiß Anlasser, Baterrie etc.) Lässt sich aber ausschalten – allerdings leider nicht dauerhaft. Bei Neustart Fahrzeug ist das System immer wieder aktiviert. Austricksen kann man es mit ein bisschen Übung aber trotz Aktivierung auch.
Verkehrsschilderkennung:
Naja. Wenn es denn sinnvoll nutzbar wäre. Bei uns gibt es derzeit so viele Baustellen und missverständliche Schilder, dass das System oft falsche Geschwindigkeitsbegrenzungen angibt. Leider lässt es sich nur ausschließlich relativ umständlich über uconnect ausschalten – und ist nach Fahrzeugneustart immer wieder aktiviert. Das nervt, sollte aber mit einem Update behebbar sein…!?
Toterwinkelassistent:
Für mich ein sehr nützliches Tool. Nicht nur beim Spurwechsel auf der AB, sondern auch beim Rückwärtsausparken quer zur Fahrbahn. Funktioniert bisher einwandfrei.
Tempomat/Abstandstempomat:
Klar, Tempomat ist heutzutage auch in kleinen PKW mehr oder weniger Standard. Der Abstandstempomat ist für mich allerdings neu gewesen und ein echter Mehrwert. Insbesondere auf der AB mit Wohnwagen hinten dran. Das Tool will ich schon jetzt nicht mehr missen! Auch die vier verschiedenen Abstände, die man einstellen kann, finde ich je nach Verkehrssituation sehr sinnvoll.
Rückfahrkamera:
Die macht was sie soll. Die Anzeige ist (auch nachts bei wenig Licht) sehr gut. Einziges Manko: bei Regen können sich Tropfen auf der Linse verirren, was dann die Bildqualität beeinträchtigt. Für mich als Wohnwagenfahrer ist der abbildbare Mittelstrich in der Anzeige (der sich übrigens per uconnect auch ausschalten lässt) Gold wert: ich kann nun punktgenau mit der AHK unter die Deichsel des Wohnwagens fahren und dann problemlos anhängen. Vor allem dann super, wenn die besten aller Ehefrauen gerade nicht dabei ist…
Fernlichtassistent:
macht was er soll. Fernlicht an, Fahrzeug kommt entgegen, System blendet automatisch ab. Fahrzeug vorbei, Systemblendet automatisch wieder auf.
Mir ist es bisher nur einmal passiert, dass durch Reflektion des eigenen Lichts auf einem (ungünstig stehenden) Schild das System fälschlicherweise davon ausging, es kommt ein Fahrzeug entgegen und hat dann abgeblendet.
MySky-Schiebedach:
Grandios. Ist wie ein „normales“ Hub- und Schiebdach zu bedienen. Und zusätzlich kann man die beiden Dachteile komplett entfernen. Bisher drei- oder viermal gemacht – „Cabrio-Feeling“ wäre zwar übertrieben, aber weit weg sind wir nicht davon. Den beigepackten Windabweiser besser in der Tasche lassen – ab spätestens 70 km/h sehr unangenehmes Geräusch. Bestes Ergebnis: ohne Windabweiser und hinten die Fenster einen Spalt runter.
Lenkrad-/ Sitzheizung:
Lenkradheizung hatte ich bisher auch noch nicht. Klasse! Würde ich auch nicht mehr darauf verzichten wollen. Mir allerdings einen kleinen Ticken zu warm/heiß. Sitzheizung: zwei Stufen, machen was sie sollen. Leider gehen sowohl Lenkrad- als auch Sitzheizung beim Ausschalten des Motors (Stichwort: aktiviertes start&stop-System) aus – und bei Motorstart nicht wieder an. Finde ich suboptimal.
Radio/USB/AUX/Bluetooth:
Macht alles, was es soll. Digitales Radio Klasse, bei Umschalten auf neuen Sender allerdings mit kurzer Verzögerung. Bluetooth funzt einwandfrei. Freisprecheinrichtung mit guter bis sehr guter Klangqualität. Einstellmöglichkeiten (Equalizer etc) für mich vollständig ausreichend.
Uconnect:
Intuitive Bedienung. Manche Sachen sind etwas „tief“ im System versteckt, aber alles an sich gut überschaubar.
Fahrerdisplay:
In gewissem Maße auf die eigenen Wünsche konfigurierbar. Macht was es soll. Schön finde ich persönlich die Anzeige des Reifenluftdrucks und des Spritverbrauchs etc.
Sonstiges:
LED-Scheinwerfer:
sehr gute Lichtausbeute! Klasse! Auch die im automatischen Modus eingeschalteten LED-Ringe in der Front, finde ich optisch richtig cool.
Sitze:
An sich okay, Seitenhalt könnte aber einen Ticken besser sein. Auf Kriegsfuß stehe ich mit der in der Neigung nicht verstellbaren Kopfstütze. Der Winkel zwischen Kopfstütze und Rückenlehne ist für mich nicht optimal.
Kofferraum:
Gute Höhe der Ladekante und schön, dass der Boden verstellbar ist. Sehr gut: die vielen kleinen Staufächer unter der Ablage. Klasse! Ein bisschen mehr Licht wäre hier noch schön.
Unterm Strich also sehr viel Licht und wenig Schatten.
Over and out.
Gruß
Prinz Eisenherz
semper fidelis
Prinz Eisenherz
semper fidelis
Mein Auto: Renegade MY19 Limited 1.3l T-GDI 110kW 4x2 DDCT6, Alpine White, Black Pack mit 18", MySky-Dach, LED-Paket, AHK, alles außer Leder und Navi. Und sonst: 2011er Fiat Panda, 2011er Piaggio MP3 und 2015er Hobby 490 kmf