Mein heutiger Urlaubstag (Sa, 16.06.2018) in Schottland war versaut durch meinen GC.
Eigentlich hätte es ein Tag an der Nord-Ost-Küste werden sollen.
Es fing bereits gestern Abend auf der Rückfahrt von Aberdeen an. Bei der Einfahrt zum Wohngebiet mit den Ferienhäusern in Aviemore musste ich kurz anhalten.
Der Motor ging aus obwohl ich noch am Rollen war. Naja... kann passieren.
Wählhebel auf P (wohl P für Panne) und auf den Startknopf gedrückt. Alles was kam, waren einige Sekunden merkwürdige Geräusche aus dem Maschinenraum.
Nochmal gedrückt. Das Gleiche. Und noch paar mal wiederholt. Irgendwann sprang er dann an. Das hat sich dann nochmal beim Einparken vor dem Ferienhaus wiederholt.
Da hab ich mir noch nicht viel dabei gedacht - vielleicht hab ich den Dicken ja nur etwas überlastet an dem Tag, bzw. die letzen Tage (3.800 km ab Abfahrt München).
Heute sollte es in Richtung Inverness und dann an die Küste gehen. Ich bin erst mal genau bis zur Schnellstraßenauffahrt gekommen.
Pool-Position. Alle anderen hatten sich hinter mir eingereiht. Und wieder Motor aus-die-Maus. F.ck!!!!!!
Warnblinkanlage an und rumgeorgelt. Motorhaube geöffnet und ich hatte den Eindruck, dass der E-Starter einfach nicht greift. (Tat er aber schon - ist wohl einer von der kräftigen Sorte)
Alle hinter mir sind dann mal langsam um mich rum und haben ihre Fahrt fortgesetzt - nur ich nicht.
Dann habe ich mich an meine Mercedes-Zeit erinnert. Alles aus - raus aus dem Auto - abgesperrt und gewartet bis das Display aus ging.
Dann wieder Türen geöffnet und mit positiven Gedanken eingestiegen, d.h. ich habe versucht nicht an Baseballschläger mit dem Geräusch von berstendem Glas zu denken.
Und die Kiste sprang an als wäre nix gewesen. Hat wohl Angst bekommen . Sauber beschleunigt, aber mittlerweile war die Motorkontrollleuchte an.
Wir machten uns so unsere Gedanken, was denn wohl wäre, wenn uns der GC auf der Rückfahrt im Stich lässt. Hotels umbuchen, zum Teil geht das gar nicht. Fähre umbuchen. Urlaub verlängern. Chaos... Erinnerungen an den defekten Turbolader am kleinen Indianer in Zürich wurden geweckt.
Also FCA angerufen. Ellenlange Computerkommunikation. Sprache auswählen - Einverständnis Datenschutz - Problemart... Endlich verbunden.
Problem geschildert und FIN durchgegeben - ahja.... sie ist nicht zuständig, da ich in Schottland bin - Ausland. Ich werde weiterverbunden...
Es reicht noch für ein kurzes Hallo mit der neuen Ansprechpartnerin für Probleme im Ausland und weg war die Verbindung - klar.... bin ja in Schottland und nicht in London City.
Also auf dem nächsten Parkplatz raus. Funkverbindung gleichbleibend schwach, aber stabil und nochmals angerufen. Gleiches Spiel von vorne.
Diesmal noch mein Kennzeichen mitgeteilt, damit muss ich nun nicht immer die FIN wiederholen.
Tja... nun die erste Enttäuschung. Ich sagte, dass ich es wohl bis Inverness zum einzigen Jeep-Vertragspartner hier weit und breit schaffen werde. Meine Gesprächspartnerin wollte mich aber unbedingt abschleppen lassen. Das wollte ich jedoch nicht. Es war kalt, hat leicht geregnet und ich war irgendwo im Nirgendwo.... Nöö.
Ich machte ihr den Vorschlag sie nochmals von Inverness aus anzurufen. Ich stelle mich gerne 5 Meter vor den Händler, dann kann der den Wagen abschleppen, während ich im Warmen sitze.
Damit war sie einverstanden.
Beim Händler angekommen trat die Ernüchterung ein.... SAMSTAG!!!!... klar... natürlich Samstag, so was passiert mir nicht zwischen Montag und Freitag. Nicht mir.
Kein Mechaniker da. Nur Verkäufer. Die Mechaniker kommen am Montag um 08:30 wieder.
Vorher geht nix.
Also Plan B. Ich hab dann den ADAC angerufen und mein Problem geschildert. Dass es evtl. ja nur eine Kleinigkeit ist. Eine Stunde später war dann der AA-Fahrer da und hat den Fehlerspeicher ausgelesen.
P016F - Fuel pressure control loop. Error Message : Pressure too low.
Er hat dann noch die Kunststoffabdeckung vom Motor entfernt und einige Teile auf evtl. vorliegenden Wackelkontakt geprüft, dann aber gesagt, dass da beim V6 zwei Teile sein müssen, von denen eins oder beide nicht richtig funktionieren. Welche das sind.... . Er kennt sich bei Mini, BMW und Land/Range Rover aus. Auch VW ist okay.... aber Jeep ..keine Erfahrung
Wir haben uns dann noch über das Risiko einer Weiterfahrt unterhalten. Dem Motor kann nix passieren. Der läuft dann einfach nicht. Falls ich dann aber Hilfe benötige und in der Pampa stehe, dann kann ich mich schon mal auf 3 bis 5 Stunden Wartezeit einstellen. Gut wenn ich dann Whisky dabei habe. Abschleppunternehmen sind hier nicht so zahlreich und wenn einer - gerade ma Samstag - anderweitig unterwegs ist, dann kann das halt mal etwas dauern. Er riet mir also ab, mit dem GC weiter zu fahren, wenn der doch schon so schön vor der Werkstatt steht.
Wir erledigten noch den Papierkram. Ich bekam den Breakdown-Report per E-Mail zugeschickt und er wartete noch bis ich den Mietwagen organisiert hatte, ansonsten hätte er mir einen über den ADAC, bzw. AA besorgt.
So, nun kam wieder FCA ins Spiel. Ich brauchte ja einen Ersatzwagen. Es war 15:30....
Keine Rede mehr von Abschleppen. Ich stand ja mittlerweile auch auf dem Hof vom FIAT(Jeep, Alfa, Toyota,Isuzu) -Händler und hatte wieder einen anderen Ansprechpartner.
Von Mailand weiterverbunden nach München. Kurz darauf aus London zurückgerufen worden mit dem Zwischenstand, dass er mir nun ein Fahrzeug organisiert. Die Größe wurde noch geklärt,
da wir zu zweit mit großem Wuffi (schwarzfüßiges Golden Doodletier) unterwegs sind.
Gespräch beendet mit der Info, dass ich vom Mietwagenunternehmen angerufen werde.
Angst breitete sich kurz aus, da mein Handy nur noch 8% Kappa hatte. Im Kofferraum dann aber den Dino gefunden, den ich glücklicherweise wieder aus dem Cherokee raus genommen hatte.
(Dank an das NJ-Forum, ich hätte mir ansonsten keinen Jumpstarter zugelegt)
Wir hatten uns dann mal bei dem ISUZU/Toyota Verkäufer reingesetzt. War toll. Das war der mit Abstand sympathischte Autoverkäufer, den ich bisher kennen lernen durfte.
Durch und durch ein Schotte. War cool.
Als wir dann um 16:45 freundlich rausgeworfen wurden (Feierabend) sind wir dann ein Stück mit dem Wuffel gegangen und haben uns in ein Cafe gesetzt und gewartet.
Hier war dann um 18:00 Geschäftsschluss.
Auf dem Weg zurück zum Auto wurden wir dann wieder aus London von FCA angerufen. Ob denn der Mietwagen eingetroffen sei...
Ne, war er nicht. Nun hatte er ein Problem. Die Mietwagenfirma am Flughafen hatte wohl schon zu. Inverness Airport ist nicht mit MUC oder FRA zu vergleichen. Warum soll da eine Mietwagenfirma offen haben, wenn doch eh kein Flieger mehr kommt. Er bot uns an, uns mit dem Taxi nach Aviemore zu bringen. Ich machte ihm klar, dass wir unseren Urlaub nicht in unserem Ferienhaus verbringen wollen. Die Umgebung kennen wir bereits durch die Gassigänge mit dem Hund. Wir brauchen ein Fahrzeug.
Gut, er probiert nochmals irgendwo einen Wagen zu bekommen. Okay.... wieder warten.
Wir standen während dem Telefonat direkt vor einer Enterprise Autovermietung, die lt. Aufdruck an der Türe auch schon seit 16:00 geschlossen hatte, aber in der sich noch Leute befanden.
Es war nun 18:30 und die Leute aus der Autovermietung kamen raus. Ich sprach einen an und schilderte mein Problem. Erst meinte er, dass er da nix machen kann aber er wünscht mir viel Glück. Als wir uns dann langsam weiter in Richtung GC bewegten kam er nochmals auf mich zu und meinte, dass er mal nachschauen könnte, ob er den Auftrag sieht. Vielleicht ist der an Enterprise gegangen. So war es dann auch. Er druckte den Auftrag aus und gab uns ein Auto (Sharan). Nun rief auch der Mann von FCA aus London an und auch er hatte bei Enterprise am Flughafen ebenfalls ein Auto organisiert. (Geht doch ). Die nun doppelte Buchung haben dann die beiden Enterprise-ler unter sich geregelt.
So.... seit ca. 19.00 bin ich nun mit einem Sharan unterwegs, der das Lenkrad auf der verkehrten Seite hat. Permanentes Gekreische von Links... Meine Frau findet es doof links zu sitzen aber kein Lenkrad vor sich zu haben. Zudem kann ich irgendwie die Breite von dem Wagen nach Links schlecht einschätzen. Also es geht schon.... oder sagen wir lieber, bis jetzt habe ich noch nix mitgenommen. Kein einziger Kratzer... bisher. Abgewürgt habe ich ihn mittlerweile ca. 20 mal. Mit der linken Hand schalten ist doof. Lenkrad auf der rechten Seite ist doof, weil ich ja dann auch rechts sitzen muss. Single-Track Fahrbahnen mit Gegenverkehr und mit einem Auto, das man nicht kennt sind auch doof. Jeep ist auch doof weil kaputt und FCA ist auch doof, weil der ganze Tag versaut war. Und die nächsten beiden Tage werden wohl auch nicht soooo toll werden. Wie soll ich denn mit dem Sharan zum Ausweichen einfach nach links ins Gras fahren. Da komm ich ja nie wieder raus.... echt doof. Mit dem dicken GC war das alles kein Problem.
Doofer Tag heute.
Das Vertrauen in den GC ist allerdings dahin. Ich brauche ein zuverlässiges Fahrzeug - deshalb kaufe ich mir Neufahrzeuge. Und zuverlässige Fahrzeuge kann Jeep wohl nicht bauen.
Zwei mal Jeep und mit beiden Probleme im ersten halben Jahr. Garantie hin oder her. Wenn ich Kundentermine vereinbare möchte ich mich auf das Fahrzeug verlassen können.
Also den dritten Jeep mit der dann kostenlosen Mitgliedschaft bei der JOG wird es definitiv nicht geben.
So... morgen gibt es dann mit dem Sharan die Horrorfahrt an die Küste - enge, kurvige Straßen , viele Schaltvorgänge Rechtslenker und Gekreische von Links
Hoffentlich können die den Fehler am Montag beheben. bzw. wenn Teile fehlen dann halt Dienstag.
Am Donnerstag beginnt auf alle Fälle die Rückreise nach München - mit welchem Fahrzeug auch immer.
Bis jetzt ist es für uns nur ein schlechtes Abenteuer. Stinkig werde ich aber, wenn wir nicht mit dem GC zurück fahren.