da ich seit kurzem einen Grand Cherokee fahre, stand auch der Verkauf meines bisherigen Fahrzeugs an.
Hierbei handelt es sich um einen Audi A6 Allroad (Diesel 3,0 quattro).
Ich hatte das Fahrzeug im Internet auf einer sehr gängigen Plattform angeboten.
Nun stand ein Termin an zur Probefahrt mit einem Interessenten der sich gemeldet hatte.
Es kam nicht nur einer, sondern 4 Männer, von denen einer nicht ausstieg.
Wir machten also eine Probefahrt, ich bin mit den Dreien natürlich mitgefahren.
Alles lief eingentlich zufriedenstellend, das Auto ist auch in einem sehr guten Zustand (200.000 km, checkheftgepflegt, sieht noch super aus).
Wir hatten uns auch schon auf einen Preis geeinigt, sie wollten noch unter die Motorhaube schauen und sind noch drumherumgelaufen.
Der "vierte Mann" war zwischenzeitlich auch ausgestiegen und schaute auch unter die Haube, als ich mit einem Anderen ums Auto herumging.
Als wir wieder vorn angekommen waren, schraubte er noch den Kühlwasserbehälter auf und siehe da:
ÖL IM KÜHLWASSERSYSTEM. Er steckte seinen Finger rein und hielt mir den schwarzen Finger vor die Nase.
Wieso ich denn nichts davon am Telefon gesagt hätte.
Die Ursache müsse eine defekte Zylinderkopfdichtung sein, dafür könne man natürlich nicht den Preis zahlen. Auch am Ölpeilstab sei Wasser zu sehen, was ich aber nicht entdeckte. Er machte einen um 4000.- Euro reduzierten Preisvorschlag.
Ich hatte sowas von "Die Faxen Dicke", dass ich mich nicht auf irgendwelche Verhandlungen einließ und die Truppe wegschickte.
Dann wollte ich den Wagen wieder in die Garage stellen: Beim Starten blinkte alles mögliche auf, das Auto stotterte nur noch.
Am nächsten Tag: Zur Werkstatt schleppen per ADAC.
Nach Anschluss ans Diagnosegerät mehrere Fehler, u.a. Sensor Kraftstoffdruckventil.
Man fand schnell heraus, dass die Jungs einen Stecker abgezogen hatten.
Auch sagte mir die Werkstatt, dass die Sache mit dem Öl und deren Ursache eigentlich nicht als Problem bekannt seien.
Letzlich hat man das Kühlwassersystem gründlich gespült und wieder aufgefüllt, eine ausgiebige Probefahrt gemacht, aber das Problem ich nicht wieder aufgetreten.
Offensichtlich haben die Betrüger eine gewisse Menge altes Öl in den Kühlwasserbehälter gefüllt, ohne dass ich es bemerkt habe.
Eine Anzeige wegen versuchten Betrugs wird wohl nicht viel Erfolg haben, ich hab nur eine Handynummer.
Fazit: Besser ein Auto nicht alleine verkauften, wenn eine ganze Truppe antritt. Und immer schön die Augen auf.
Man wird schneller beschissen, als man denkt.
Schöne Grüße
Wolfgang
GC Overland MY 2017 3,0 CRD