Erfahrungsbericht Renegade Longitude 1.6 E-Torq 110 PS, MY2017

    • Erfahrungsbericht Renegade Longitude 1.6 E-Torq 110 PS, MY2017

      4.9.2017

      So, nachdem ich meinen Renny physisch seit dem 4.8.2017 habe und seit dem 21.8.2017 faktisch fahre und nun heute über die ersten 1500 km Marke kam, wird es Zeit für einen ersten kurzen Erfahrungsbericht, der dann in ein unregelmäßiges Tagebuch übergehen soll.

      Vorweg, ich steige jeden Tag mit einem guten Gefühl und Lächeln in mein "Kastenwägelchen" ein und freue mich auf jeden Kilometer damit. Bis jetzt funktioniert alles wie es soll, keine Macken, keine Auffälligkeiten. So soll es ja bei einem Neuwagen, ddn man mit jungfräulichen 6km übernommen hat, auch sein.

      Da ich bis auf das 5" Navi mit uconnect live und die Farbe eigentlich keine Extrapakete habe, ist die Ausstattung hinsichtlich elektronischer Helferlein auch übersichtlich und kann demnach auch nicht kaputt gehen oder ein Eigenleben entwickeln. So wollte ich es auch haben. Reduktion auf das Wesentliche war meine Devise. Bis jetzt bereue ich das auch nicht. Es soll Fahren im Mittelpunkt stehen und nicht technischer Schick-Schnack oder unnötiger Luxus. Und da es ein Leasingfahrzeug ist, pfeife ich auch darauf, ob sich der nach Rückgabe wieder gut vermarkten lässt oder nicht.

      So, nun mal zu den Fahrzeugeindrücken und Fahrerlebnissen:

      Für mich sind die Sitze, ich habe die normalen Stoffsitze in schwarz, perfekt gemacht. Für meine Körpergröße (174cm) genau richtig proportioniert und sehr bequem. Keine Rückenschmerzen bei längeren Fahrten, keine Ermüdung in den Beinen etc. Sitzfläche exakt so lang, wie es sein soll, die Schulterpartie ideal gestützt. Auch im Lendenwirbelbereich alles gut, auch ohne Lordosenanpassung.

      Die Bedienelemente alle gut erreichbar, alles intuitiv zu bedienen, keine offenen Fragen, auch ohne Blick in die Betriebsanleitung. Das 5" Zoll Navi ist zwar etwas klein, da bin ich doch besseres auch in Kleinwagen gewöhnt, aber die TomTom Live Services trösten über das einfache Display hinweg. Ein Wort zu uconnect live und seine Dienste: Habe mich die letzten Tage damit mal ein bischen mehr beschäftigt und die letzten beiden Tage mal das ecoDrive aktiv verwendet. Eine nette Spielerei, die einem gut vor Augen führt, wie man schonend fährt. Zwar merkt man sehr schnell, dass man das Bremspedal und das Gaspedal nur leicht streicheln darf, um immer im möglichst grünen Bereich zu bleiben, aber es trägt ungemein zur Entschleunigung beim Autofahren bei. Ich habe das Ganze im Moment auf Cloud-Speicherung eingestellt. Datenschutzfetischisten sollten aber bedenken, dass man mit ecoDrive nicht nur ständig Fahrzeuginfos und seine Fahrweise an FCA übermittelt, sondern auch durch die Speicherung der Fahrstrecken ein komplettes Bewegungsprofil hinterlässt und auswertbar macht. Die Dienste TuneIn und Deezer nutze ich derzeit nicht, für Music greife ich auf Amazon Music zurück und Radiosender, ob über Internet oder das klassische Radio nutze ich fast gar nicht. Facebook habe ich auch noch nicht verbunden. Den Reuters Dienst habe ich neulich mal genutzt, aber die Computerstimme ließt die Meldungen so furchtbar vor, dass ich daran ziemlich schnell die Lust verloren habe.

      Bei den TomTom Live Diensten hat der Radarwarndienst schon gute Dienste geleistet. Jedenfalls waren schon einige Treffer dabei, einige habe ich live ergänzt. Mit der Navigation bin ich bisher zufrieden, es gab noch keine Fehler oder selstsamen Szreckenvorschläge etc.

      Die beiden USB Anschlüsse sind praktisch.

      Die Klimanalage hat mich positiv überrascht. Bisher hatte ich Klimaautomatiken. Ich vermisse sie aber nicht. Sie kühlt sehr schnell runter, die Luftverteilung ist gut und das Heizen ist auch zügig.

      Die 5-Gang Schaltung ist auch ok. Weich, nicht zu hakelig. Schaltknauf, auch wenn er nicht beledert ist, liegt gut in der Hand. Auch wenn ich nur den 110 PS Motor habe, empfinde ich für die Bedürfnisse, die ich im Moment habe, die Motorisierung und Zurzugsvermögen als ausreichend. Gut 140PS wären natürlich besser und spritziger, aber man kommt trotzdem ausreichend voran.

      Die Ablagemöglichkeiten sind etwas begrenzt, teilweise unpraktisch geformt, aber damit kann ich leben. Für das tiefe Mittelkonsolengrab habe ich mir einen praktischen Einsatz besorgt. Da ich eh nicht so viel mitschleppen will, ist das Thema Ablagen nicht so wichtig.

      Ebenfalls positiv und mit eine Kaufentscheidung war das Platzangebot im Fond, dass zu unseren Kindern passen sollte, die derzeit noch Kindersitze benötigen. Fußraum ist gut vorhanden ( jedenfalls wenn man mit zwei nicht so großen Eltern, wie wir es sind, unterwegs ist. Für Erwachsene finde ich das Platzangebot hinten aber auch ok.

      Die Übersicht und erhöhte Sitzposition finde ich als Fahrer gut. Man hat ja ein bisschen ein Panzergefühl durch die kantige Schnauze, die breiten Dacholme und die Kastenform, aber das gefällt mir ja gerade am Renny. Dabei ist er gleichzeitig wendig und man kann ihn auch spritzig um die Ecken treiben. Besonders gefallen mir die großen Rückspiegel.

      So, schon sind wir beim Kofferraum angekommen. Der ist für einen Zweitwagen ok, als Erstwagen wäre es etwas dürftig. Aber dann kauft man sich als Familie ja auch was Größeres oder ergänzt mit einem Dachkoffer. Zu empfehlen ist als Zubehör auf jeden Fall eine extra Kofferraummatte mit der ausklappbaren Ladekantenschutzmatte, wenn einem die unverkratzte Kante lieb ist. Ich habe die aus dem Jeep Programm. Aber Achtung, hat man wie ich keinen doppelten Kfferaumboden, passt die Matte nicht exakt, da die eigentlich für die Ausführung mit Zusatzboden gedacht ist. Oder man ergänzt gleich mit einem Edelstahlladekantenschutz (Schließschweller und Stoßstangenschweller). Da gibt es auch die diversen unterschiedlichen Ausführungen. Für den Innenraum kann ich auch nur empfehlen, neben Velourmatten auch das praktische, hochkantige Gummimattenset von Jeep zu ordern. Ist zwar recht teuer, passt aber gut und ist hinten ein durchgängiges Teil, das auch den Mitteltunnel abdeckt. Bei Kindern, die gerne rumsauen und im Winter alles verdrecken, eine gute Investition.

      Noch kurz ein paar Worte zum Fahrerlebnis. Meine Version fährt sich eigentlich recht ausgewogen, ist nicht zu laut. Mir macht er Spaß, auch wenn er kein Kraftpaket ist. Dass die Servolenkung zwar nicht so schön leichtgängig wie bei unserem großen Kia Sorentoist, ist mir aufgefallen, aber man muss deshalb keine unnötige Kraft aufwenden. Vielleicht liegt es auch nur am etwas robusteren Lenkrad.

      Die Bedienelemente am Lenkrad sind alle gut positioniert. Bluetooth-Kopplung ist einfach und auch stabil. Freisprecheinrichtung funktioniert gut und mit guter Sprach-und Klangqualität. Das Soundsystem des Radios find eich für meine Zwecke ausreichend gut und vom Sound ok. Ich brauche aber auch keinen Highend Firlefanz im Auto. Musik-und Soundnerds sehen mir das bitte nach.

      Besonders liebenswert finde ich die kleinen Details, wie den kleinen Mann am Heckscheibenrand oder den kleinen Willys Jeep in der rechten unteren Frontscheibenecke, die Offroaddreckspritzergestaltung des Drehzahlmessers.

      Negativ ist mir eigentlich noch nichts aufgefallen. Jedenfalls nichts, was mich unbändig ärgern würde. Damit gebe ich mal eine vorläufige Kaufempfehlung ab. Eine Bewertung von Service der Händler und Langzeitqualität kann ich noch nicht abgeben, aber ich werde berichten.

      So, jetzt hoffe ich auf viele weitere unbeschwerte und fehlerfreie Kilometer und werde von Zeit zu Zeit hier meine Erfahrungen mit dem Renny fortlaufend hier posten.
    • Schöner Erfahrungsbericht. Hoffe auf weiterhin gute und problemfreie Fahrt.

      Mein Auto: Ab 27.05.2020 Jeep Cherokee Overland 4x4 MY 19 Diamond Black mit Winterpaket, AHK und 50mm Spurverbreiterung - Bis 25.05.20: Jeep Cherokee Limited 4x4, 170 PS, (wunderschönes) True Blue, Vesuvio Nappa-Leder, 9-Gang Automatik, Panorama, Navi, Assistenz...und Sitzbelüftung:-)

    • Gestern die 4000 km voll gemacht. Vor Kurzem auf die schwarzen 16 Zoll Jeep Stahlfelgen mit Winterreifen 215/65R16 Bridgestone Blizzak LM 80 Evo umgerüstet. Komplettpreis 802€ inkl. Montage, Nabenkappen, Sensoren. Der Winter kann kommen. Ich steig immer noch mit einem Grinsen ein und es gibt nichts zu meckern. Er läuft gut und fehlerfrei.
    • So, das Jahr 2018 nähert sich dem Ende, Zeit kurz darauf zurück zu schauen und Bilanz für meinen Renni zu ziehen. Er fährt fehlerfrei, keine Ausfälle oder Probleme aufgetreten. So soll es sein. Die 20.000 km Marke ist überschritten, es geht auf die 22.000 km zu.
      Der Verbrauch liegt bei meinem Fahrprofil so bei 8,2 l/100 km.
      So kann es weiter gehen in 2019.
    • 30.12.2018:
      Jahreslogbuch 2018, da ich wohl morgen am Silvester nicht mehr mit dem Reni unterwegs sein werde:
      Gesamtkilometerstand: 21540 km
      Gesamtlaufleistung 2018: 14907 km.
      Gesamtkosten 2018 (ohne Abschreibung): 5133,82 €
      Davon Spritkosten 2018: 1811,68
      Jahresdurchschnittsverbrauch 8,19 l/100km
      Jahresdurchschnitts-CO2 Ausstoß 191 g/km

      Ich wüsche allen einen guten Start ins Jahr 2019! Feiert schön :) und auf weiterhin guten und bereichernden Erfahrungsaustausch hier im Forum. Ein besonderer Dank an all jene, die das Forum betreuen und mit viel Engagement und Zeitinvestition am Laufen halten. Nicht unterkriegen lassen auch wenn es ab und an in letzter Zeit mal etwas Knatsch in einigen Threads gab.
    • So, nachdem ich ja schon ausführlich über den Nachfolger meines Renegades berichtet habe, ist es auch an der Zeit ein Fazit nach 29 Monaten für den Renegade 1.6 e-Torq Longitude MY2017 zu ziehen.
      Ich habe den Einstieg bei Jeep nicht bereut, ganz im Gegenteil, Jeep hat mich eingefangen. Deshalb nun der Rubicon.
      Mit dem Renni in Anvil war ich immer zufrieden, fehlerfrei unterwegs und vor allem hatte ich immer Spaß beim Fahren, hatte eine emotionale Bindung zu meinem Fahrzeug.
      Meine Frau mochte ihn nicht und sie wird den Rubicon auch nicht mögen. Jeep ist nicht ihr Ding. Zu rustikal. Shit happens! So macht mir aber zumindest niemand den Jeep im Haushalt streitig. :1f601:
      Besonders hervorheben möchte ich, daß der Renni, jedenfalls für meine Körperstatur und -größe sehr bequeme Sitze hat. Da ich ihn kaum mit elektronischer Zusatzausstattung voll gepackt habe, bin ich von technischen Problemen verschont geblieben. Das uconnect System ist zwar nicht immer das Gelbe vom Ei, aber passabel brauchbar. Es gab jedenfalls keine technischen Ausfälle bei mir. Die zweifelhaften Zusatzgimmicks, wie facebook Anbindung (mittlerweile eh gestrichen), deezer, ecodrive etc. habe ich irgendwann sowieso nicht mehr genutzt. Das Navi war ok.
      Mit den Fahrleistungen des 1.6 Benziners war ich ausreichend zufrieden, auch beim Überholen und auf der Autobahn. Ich empfand ihn nicht als asthmatisch oder zu lahm für seine Klasse. Man muss auch innerhalb der PS Klasse und Hubraumklasse vergleichen und nicht mit großen PS-Boliden. Er war wesentlich besser, als sein direkter Vorgänger, ein Kia Rio Benziner mit ähnlicher Motorisierung und geringerem Gewicht.
      Der Verbrauch war ok. Bei der Kastenform und dem manchmal hochtourigem Fahren fand ich 8l/100 km im Dauerdurchschnitt bei meinem Fahrprofil mit viel Stadt/Land, wenig Autobahn recht angemessen und zu erwarten. Natürlich gibt es sparsamere Fahrzeuge am Markt. Aber wer Spritsparfetischist ist und jeden Cent beim Sprit sparen will, sollte sich meiner Meinung nach lieber sowieso keinen Jeep zulegen, egal welches Modell und welche Motorisierung es ist.
      Platz hatte ich immer ausreichend, auch mit zwei Kindern, die Anfangs noch beide Kindersitze brauchten, mittlerweile nicht mehr darauf angewiesen sind.
      Das Handling im Alltag war super. Wendig, kompakt, und praktisch.
      Meinen Kids hat er auch immer gefallen. Mein Kleiner hat sogar immer bei Freunden damit angegeben und großspurig vom Geländewagen geschwärmt, immer unterschlagend, daß er nur 2WD hatte. Aber jetzt kann er ja richtig auf den Molli hauen, wenn ich mit Kermit ankomme :1f601: :1f601: :1f601:
      Was mich freut ist, daß man immer mehr Rennis auf den Straßen sieht, zumindest in meiner Region hier. Nicht alle Grüßen, aber trotzdem ist es immer nett einem zu begegnen.


      In diesem Sinne verabschiede ich mich zufrieden von meinem Renegade und freue mich auf den Rubicon. Grüßen werde ich aus dem Rubicon aber auch nach wie vor alle Jeep Fahrer, egal welches Modell mir begegnet. Standesdünkel sind mir fremd.

      :) :1f44d-1f3fb: :1f44d-1f3fb: :1f44d-1f3fb: :1f642:

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